Die Stadt Schleswig

Als Haithabu 1066 endgültig von den Slawen zerstört wurde, suchten die Überlebenden 3 km nördlich, am anderen Ufer der Schlei, eine neue Bleibe. Höchstwahrscheinlich gab es dort bereits zu diesem Zeitpunkt eine kleine Ansiedlung. Die neuen Bewohner erschlossen sich allerdings den Schlei nahen Bereich. Das Jahr der Zerstörung Haithabus kann auch gleichzeitig als Gründungsjahr der der Stadt angesehen werden. Auf jeden Fall übernahm sie die Rolle der Wikinger Metropole als Handelszentrum im Norden.

Die Hochzeit der Wikinger neigte sich aber langsam ihrem Ende. Zunehmend gewann Lübeck und später auch Hamburg an Bedeutung und führten schließlich mit der Hanse den Handel im Norden Europas an. Dennoch wuchs die Stadt schnell und gewann auch politisch an Bedeutung.

Im Jahre 1134 wurde der Dom erstmals erwähnt und 1200 erhielt der Ort die Stadtrechte, später als Lübeck. Von 1544 bis 1713 residierten die Herzöge von Schleswig Hollstein-Gottdorf in Schleswig. Die Stadt wurde nach dem Deutsch-Dänischen Krieg Hauptstadt der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde allerdings Kiel die Hauptstadt des neu gegründeten Bundeslandes.

Schloss Gottorf
Schloss Gottorf -------- Bild von Frauke Feind
Altar im Dom von Schleswig
Altar im Dom von Schleswig

Eins der absoluten "Highlights" erwartet den Besucher von der B76 kommen direkt am Orteingang von Schleswig. Das Schloss Gottorf, welches zwei der Schleswig-Holsteinische Landesmuseen beherbergt. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich außerdem den Barockgarten, in dessen Zentrum sich der rekonstruierte Gottorfer Globus steht. Dieser zählte im 17. Jahrhundert zu den großen Weltwundern.

Besonders lohnend ist ein Besuch im Archäologischen Landesmuseums, das mit über 3 Millionen Fundstücken die Geschichte von Nordeuropa, beginnend mit der Eisenzeit bis zum Hochmittelalter, darstellt. Berühmte Exponate sind die Moorleichen von Windeby und das Nydam-Schiff von etwa 320 n. Chr.

In der Altstadt zieht es den Touristen sicherlich zunächst zum Dom, dessen Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Der 112m hohe Westturm prägt zudem das Panorama von Schleswig, insbesondere von der Schlei her. Besonders sehenswert ist der Brüggemann-Altar von 1521 mit seinen 392 geschnitzten Figuren. Dieser wurde ursprünglich für das Stift in Bordersholm gefertigt, aber im späten Mittelalter nach Schleswig verbracht.

Keines Falls verpassen darf einen Besuch in der Fischersiedlung "Holm". Holm leitet sich vom Dänischen für "kleine Insel", die der Ort auch früher war, ab. Das Zentrum der Siedlung beherrscht eine Kapelle aus dem Jahr 1876 mit umgebendem Friedhof. Charakteristisch für die Häuser aus dem 18. Und 19. Jahrhundert sind die "Klöndören" und die "Utluchen", die Erker. Auf dem Holm befindet sich auch das Johanniskloster. Diese gilt als das besterhaltene mittelalterliche Kloster Schleswig-Holsteins.

Schleswig bietet aber nicht nur dem Kulturliebhaber einiges, sondern ist auch ideal für einen Einkaufsbummel Es gibt eine Vielzahl von kleineren Fachgeschäften und Filialen von größeren Handelsketten. Es stehen eine Reihe von kostenlosen Parkplätzen zur Verfügung und fast alles ist fußläufig erreichbar. Während oder nach dem Einkaufsbummel findet man Entspannung in einem der Zahlreichen Restaurants, Cafés oder Gaststätten. Der neu gestaltetet Stadthafen und die Fußgängerzone sind beliebte Anziehungspunkte.

Rathaus Schleswig
Rathaus Schleswig